Aquitaine verfügt über 250 km Sandstrand, vom
Mündungsdelta der Gironde im Norden bis zur spanischen Grenze bei Hendaye,
fast ohne Unterbrechung. Am Sommer ist der feine Sand oft so heiß, dass
man froh ist, ins Wasser zu kommen. Am nächsten Tag weht der Wind die
feinen Sandkörnchen wie Nadeln auf die Haut und überall setzt er sich
fest (noch Monate nach dem Urlaub finden wir immer wieder den Sand in Schuhen
oder im Auto, eine schöne Erinnerung). Muscheln und allerlei Strandgut
findet man auf seinen Spaziergängen am Meer. (Leider auch den Plastikmüll,
den Touristen liegen gelassen haben oder Bootsbesitzer einfach über Bord
geschmissen haben.)
Stundenlang kann man am Strand entlanggehen und nach
der Urlaubssaison trifft man dann keine Menschenseele. Aber auch in der
Hauptsaison tritt man sich hier nicht auf die Füße, ein stilles Plätzchen
findet sich allemal wenn man links oder rechts der bewachten Strände
entlangwandert. Und zum Baden lädt der atlantische Ozean immer ein (na gut,
zumindest im Sommer). Wir hatten schon Wassertemperaturen wie am Mittelmeer.
Aber Vorsicht! Das Meer ist unberechenbar und manchmal
auch gefährlich. Das liegt an den vorgelagerten Sandbänken (bei Ebbe
kann man sie gut erkennen), die zu einer unheimlichen Strömung führen
können. Daher raten wir dazu, nur in den von ausgebildeten
Rettungsschwimmern überwachten Strandabschnitten zu baden. Kein Urlaub, in
dem wir nicht erleben mussten, wie Menschen gerettet werden mussten. Also
unbedingt auf die Fahnen und Hinweise der Rettungskräfte achten, die
angeben wie die Badesituation ist. (Rote Fahne = Baden verboten, gelbe Fahne =
Baden erlaubt, aber gefährlich, grüne Fahne = Baden erlaubt, keine
Fahne = Strand ist nicht überwacht)
Hinweise in vielen Sprachen
Plan über die Strömungen
Bei ein wenig Vorsicht aber macht das Meer viel viel
Spaß. Ob einfach nur Plantschen in einem der vielen seichten Priele,
Wellenspringen in den anlaufenden "Brechern" oder nur am Strand
liegen, sich die salzige Meeresluft um die Nase wehen lassen und in den Tag
hineinträumen. Schon oft haben wir dabei beobachtet, dass Menschen
entspannt ein Nickerchen gemacht haben und dann plötzlich ganz überrascht
waren, als das Wasser plötzlich die Füße berührte. Ebbe und
Flut sind hier ganz deutlich spürbar. Wo noch vor ein paar Stunden eine schöne
ruhige Sandbank war, brausen jetzt die Wellen darüber. Oft zieht sich das
Meer bei Ebbe mehr als hundert Meter zurück, um sich bei Flut das Land zurück
zu holen. Immer wieder faszinierend, abwechslungsreich und spannend.