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Knoblauch
- ein klein wenig Geschichte
Die ursprüngliche Heimat des Knoblauchs waren die
Steppen Innerasiens. Von dort kam die Heil- und Gewürzpflanze zunächst
nach Vorderasien und Ägypten. Es waren die Sumerer, die den Knoblauch vor
mehr als 4000 Jahren kultiviert haben. Den Hunnen wird nachgesagt, dass sie
diese Zwiebelgewächs unmäßig verwendeten. Beim Bau der Pyramiden
erhielten die Arbeiter Knoblauch zur Stärkung und damit zur
Krankheitsvorsorge. Wie so vieles verdanken wir es den Römern, dass diese
herrliche Pflanze bei uns heimisch wurde. Der Geschichte nach erhielten römische
Legionäre Knoblauch vor jeder Schlacht als Aufputschmittel (vielleicht schwächte
der Knoblauch-Geruch die gegnerischen Krieger oder ließen sie fluchtartig
das Schlachtfeld verlassen). Nachdem er zunächst im Mittelmeerraum
angepflanzt wurde, trat der Knoblauch schon bald seinen Siegeszug in die ganze
Welt an. Heute sind die Hauptanbaugebiete vor allem China, Mexiko, Korea, Japan,
Thailand, Ägypten, Kalifornien, Italien, Spanien und natürlich
Frankreich. Aber die mehr als 600 verschiedenen Arten und Größen
gedeihen heute in vielen Gärten überall auf der Welt. |
Knoblauch
- ein klein wenig Biologie
Der Knoblauch gehört zu der botanischen Familie der
Liliengewächse (Liliaceae). Die ausdauernde, mehrjährige Staude ist
anzusiedeln bei der Gattung Lauch (Allium). Die Zwiebel der Knoblauch ist von
mehreren trockenen Häuten umgeben, die weiß bis rotbraun sein können.
Die einzelne Zwiebel kann aus bis zu 12 so genannte Zehen bestehen, die
ebenfalls von einer trockenen Haut umhüllt sind. Die schwefeligen
Inhaltsstoffe des Knoblauchs (besonders das Alliin und seine Abbauprodukte) sind
im wesentlichen für Geruch, Geschmack und gesundheitsfördernde
Wirkungen verantwortlich. Der Gehalt an diesen Stoffen schwankt jedoch stark
nach Sorte, Herkunft und Verarbeitung. |
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Knoblauch
- ein klein wenig Medizin
"Ertrage den Knoblauch, auch wenn er schlechten Atem
hinterläßt, denn er hat die Kraft, vom vorzeitigen Tode zu erretten."
Das erkannte schon der Herzog von Apulien, Robert Guiscard (1016-1085).
Knoblauch ist seit Jahrhunderten das Symbol für Heilung und für ein
langes Leben. Das hat dazu geführt, dass Knoblauch heute die am meisten
erforschte Heilpflanze ist. Aber trotz dieser langjährigen Forschungen und
trotz der langen Tradition wurde Knoblauch erst 1998 in das Europäische
Arzneibuch aufgenommen. Medizinisch und wissenschaftliche unbestritten ist, dass
Knoblauch - eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System hat
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höhere Blutfettwerte verhindert
- die Verklumpung der Blutplättchen
hemmt
- eine blutdrucksenkende Wirkung besitzt
- ein hohes
antioxidatives Potential hat und somit Krebserkrankungen vorbeugen kann
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Bakterien abtötet, und daher mit Recht als "natürliches
Antibiotikum" bezeichnet werden darf.
Darüber hinaus gibt es
noch eine ganze Reihe von Hinweisen auf die gesundheitliche und anregende
Wirkung des Knoblauchs. So soll der bulgarische Wissenschaftler Petkov entdeckt
haben, dass Knoblauch die Entgiftung bei chronischer Bleivergiftung fördert.
Außerdem soll Knoblauch radioaktiver und chemischer Belastung
entgegenwirken und wegen der Schwefelverbindungen zur Ausleitung von
Schwermetallen benutzt werden, insbesondere von Quecksilber.
Und schließlich
hat bereits Leonhard Fuchs in seinem 1542 erschienenen Kräuterbuch
geschrieben: "Knoblauch macht Neigung zum Schlaf und Lust zu den ehelichen
Werken". Und ähnlich scheibt sein Konkurrent Pier Andrea Matthioli
1554: "Wer die ehelichen Werke nicht schaffen kann, der esse Knoblauch".
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