Leidenschaft Okzitanien

Märkte - Marchés (1)

Wochenmarkt

Wochenmarkt

Trüffelmarkt

Trüffelmarkt

Fettmarkt

Geflügelmarkt

Weihnaschtsmarkt

Weihnachtsmarkt

Künstler- und Blumenmarkt

Künstler- und Blumenmarkt

Flohmarkt

Flohmarkt

In Okzitanien gibt es das ganze Jahr über Märkte aller Arten. Menschen von nah und fern besuchen sie, informieren sich und kaufen ein. Und jeder Markt ist ein Erlebnis für sich. Hier ein kleiner unvollständiger Überblick.

1. Wochenmärkte - Marchés (hebdomadaires)

Wochenmarkt
Wochenmarkt
Wochenmarkt

Für viele Franzosen und Französinnen ist der wöchentliche Markt fest im Terminkalender eingeplant. Man deckt sich mit frischen, oft regionalen und saisonalen Produkten ein, macht ein Pläuschchen mit den bekannten Verkäufern oder Bekannten, die man trifft. Und anschließend gibt es einen "petit café" oder, vor allem im Sommer, bereits das erste Glas "rosé" und beobachtet das rege Treiben. Fast jeder Ort hat seinen Markt, immer am selben Tag, immer am gleichen Platz oder der Markthalle ("halle"). In den Touristenorten und größeren Städten findet der Markt in der Saison, wenn also viele Touristen da sind, oft auch zweimal in der Woche statt (die Preise sind zu dieser Zeit auch etwas höher als im übrigen Jahr).

Markthalle in Lagrasse

Markthalle in Lagrasse

Markthalle in Narbonne

Markthalle in Narbonne

Markthalle in Lezignan

Markthalle in Lezignan

Fischstand

Fischstand

Oliven in allen Variationen

Oliven in allen Variationen

Nach derm Einkauf

Nach dem Einkauf

Doch wer glaubt, dass man auf den Wochenmärkten nur Lebensmittel finden würde, hat sich gewaltig getäuscht. Alles was man für den Alltag brauchen kann, wird hier angeboten: Von Kleidung und Schuhen jeder Art, über Gebrauchsgegenstände, Arbeitsbedarf, Matratzen, Kochtöpfe ... bis hin zu den "verführerischen" Dessous.

Töpfe und Pfannen

Einkaufstaschen

Matratzen

Kleidung
Tischdecken
Dessous

Und weil man den ganzen Vormittag auf dem Wochenmarkt verbracht hat und daher keine Zeit zum Kochen des Mittagessens mehr hat, nutzen viele Menschen die Angebote der zahlreichen "Traiteurs", kleiner Catering-Unternehmen, um sich eine Portion Paella, Macaronade, Choucroute, Grillhähnchen oder auch asiatische Küche mit nach Hause zu nehmen. Wenn man die Zubereitung vor Ort anschaut und den würzigen Geruch in die Nase bekommt, kriegt man wirklich Hunger.

Paella

Choucroute

Paella

Macaronade
Vom Traiteur
Grillhähnchen

Wochenmärkte sind ein echtes Erlebnis, aber Vorsicht: Sie finden nur an bestimmten Tagen statt (Wann genau weiß das Touristenbüro) und nur am Vormittag. Ab 12 Uhr, spätestens 13 Uhr, haben alle Händler zusammengepackt und sind wieder verschwunden und nichts erinnert mehr an das geschäftige Treiben.

2. Trüffelmärkte - Marchés aux truffes

Trüffel
Trüffelmärkte in Aude
Gerade gefundene Trüffel

Etwas ganz besonderes sind die Trüffelmärkte. Sie finden meistens statt in der Zeit von Mitte November bis März, in der Zeit also, wo die "schwarzen Diamanten", wie Brillat-Savarin die Trüffel genannt hat, "geerntet" werden können. In ganz Okzitanien und darüber hinaus kann man Trüffelmärkte besuchen. Früher, als diese Märkte noch in Hallen stattfanden, roch man schon beim Eintreten den unvergleichbaren Geruch. Heute sind die Besucherzahlen allerdings so angewachsen, dass die Märkte meist im Freien stattfinden. Das Prodezere ist aber immer das Gleiche.

Abschneiden
Wiegen
Verplomben

Der Trüffelhändler (trufficulteur) muss vor dem Verkauf seine Ware einem vereidigten Sachverständigen vorlegen. Dieser prüft die Trüffel nach Echtheit, schneidet kaputte Teile und Erde weg, riecht daran und wiegt anschließend die gesamte angebotenen Menge. Dann werden diese Trüffel in ein Säckchen gegeben und verplombt.

Erst dann dürfen die Trüffel auf die Verkaufstische, die noch mit einem Seil von den ungeduldigen Kaufwilligen getrennt sind, gebracht werden. Dann kommt wieder der Sachverständige, prüft bei jedem Verkäufer die Verplombung, öffnet diese und schüttet die Trüffel in einen vorbereiteten Korb.

Verplombt warten die Trüffel
Verkäufer und Käufer müssen auch noch warten
Der Sachverständige öffnet die Verplombung

Aber noch immer ist es nicht so weit. Erst wenn der Bürgermeister der Gemeinde oder eine andere Honoration mit einer Trompete das Signal gegeben hat, fällt das Seil und der Verkauf kann beginnen. Welch ein Trubel!

Jetzt geht es los
Kaufwillige
Bald ist alles weg


Trüffel im Wert von ca. 2400  Euro

Hier liegen 2400 Gramm Trüffel auf der Waage - Preis etwa 2500 Euro.

Trüffel sind teuer. Je nach "Ernte"-Menge kostet die hier abgebildete schwarze Trüffel zwischen 1000 und 1200 Euro pro Kilogramm. (Im Vergleich dazu: Die weiße Trüffel aus Italien, die meiner Meinung nach nicht viel anders schmeckt, kostet zwischen 3000 und 6000 Euro das Kilogramm.) In einem Restaurant zahlt man für beide Sorten entsprechend mehr.

Diese Trüfffel kostet etwa 5 Euro

Das war unsere erste Trüffel - 5 Gramm für 5 Euro - genug zum Probieren für Zwei.

Neben den eigentlichen Trüffeln gibt es auf diesen Märkten auch andere regionale Produkte wie Käse, Olivenöl, Lavendel, Wein, Backwaren usw. zu kaufen. Und auch eine ganze Reihe von mit Trüffeln verfeinerten Dingen wie Trüffelsalz, Trüffelhonig, Trüffeleier, Trüffeltapenade, Trüffelsaucen usw. werden angeboten. Daneben kann man sich seine eigenen Trüffeleichen als Setzlinge kaufen und auch schon das entsprechende Werkzeug, um später dann die Trüffel ausgraben zu können.

Trüffelprodukte

Trüffeleichen

Trüffelkäse

Trüffelwerkzeug
Trüffeleier
Unterhaltung

3. Geflügel- oder Fettmärkte - Foires au gras

Um bei den festlichen Mahlzeiten an Weihnachten und Silvester etwas besonders Leckeres zu präsentieren, finden kurz vorher überall die sog. "Foires au Gras" statt, Märkte auf denen man Geflügel wie Gänse, Enten, Kapaune, Perlhühner und Truthähne, Teile davon und frische Gänseleber bzw. Gänseleberpastete (ja, ich weiß, darüber kann man diskutieren!) kaufen kann. Man erwirbt das Produkt nicht in irgendeinem Supermarkt, vielleicht aus einer Industrieproduktion sonst woher, sondern vom Bauern, der direkt aus der Region kommt und mit seinem Namen für die Qualität einsteht.

Gänseschlegel
Foire au gras
Foie gras

Viele Franzosen und Französinnen bestellen schon Monate vor dem eigentlichen Markt bei dem Bauern ihres Vertrauens die Produkte, die sie haben wollen. Am Markttag wird dann die Ware abgeholt, es wird fachgesimpelt, probiert, geschaut was es Neues gibt und bei dem von der "Mairie" (dem Bürgermeisteramt) meist angebotenen Aperitif das erste Glas "Muscat de Noël" gekostet.

Foir au gras

Gänse

Foire au gras

Gänseleber
Gänseleber
Foire au gras

Und meist findet man noch das eine oder andere, was für das kulinarische Weihnachtsfest interessant erscheint wie Confit d`Oignons, Gésir de Canard, ein Stück Nougat oder die eine oder andere Flasche guten Wein aus der Region.

Confit d`oignons Nougat Ein guter Wein

So und jetzt "Joyeuses fêtes"!

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