Leidenschaft Okzitanien
Sehenswertes in Okzitanien
Charles Trenet - La maison
natale du chanteur - Das Geburtshaus des Sängers in Narbonne
Charles (Louis Augustin Georges) Trenet, der wohl berühmteste
französische Chansonier, erblickte am 18. Mai 1913 um 15 Uhr in Narbonne,
13 avenue Charles Trenet (seit 1991, früher 2 rue de Marcorignan, dann 2
rue de Nancy), dem Haus seiner Eltern, das Licht der Welt. Sein erster Schrei
soll nach Erzählungen angeblich ein D-Moll-Ton gewesen sein.

Von seinen Eltern, Marie-Louise Caussat und Lucien
Trenet, erbte er wohl das Musikalische. Seine Mutter spielte leidenschaftlich
auf dem Klavier Melodien des aufkommenden Jazz und hörte auf dem eigenen
Phonographen Schallplatten von George Gershwin. Seine Vater spielte Gitarre und
komponierte Musik, zu der man die in Katalanien weitverbreitete Sardana tanzt.
Das Geburtshaus wurde 2011 in ein Museum verwandelt,
das man besuchen kann. Viele Einrichtungsgegenstände, Möbel, Bilder
und Fotographien, Filme, Schriften, handschriftliche Aufzeichnungen, sein
Klavier, ja selbst sein Taufkleid und vieles andere mehr erinnern an seine Zeit.
In vielen Zimmern des zweistöckigen Hauses erklingen Lieder von ihm und
sogar per Karaoke kann man mit Charles Trenet, "le fou chantant", wie
er oft auch genannt wurde, das eine oder andere Lied mit ihm im Chor singen. Ein
wahrlich interaktives Haus, das einen Besuch wert ist.
Viele seiner fast 1000 Lieder, die er in seinem Leben
komponiert hat, hört man auch heute noch auf Festen und Feiern, werden im
Radio gespielt und als Hintergundmusik in Filmen verwendet (z. B. bei "Bienvenue
chez les Ch'tis" - Willkommen bei den Sch'tis von Dany Boom oder bei den
Simpsons und Nemo). Mehr als 60 seiner Lieder wurden auch internationale Hits.
Sein wohl bekanntestes Lied "La Mer" (hier anhören)
wurde von Künstlern wie Louis Amstrong, Franck Sinatra, Barbara Streisand,
Cliff Richard, Georges Benson, Robin Williams, Django Reinhardt u.a.
interpretiert und nachgesungen. Nach seiner eigenen Erzählung schrieb er
dieses Lied auf einer Zugfahrt zwischen Montpellier und Narbonne, als er aus dem
Zugfenster blickte und das blaue Meer sah. Mehr als 70 Millionen Schallplatten,
Cassetten, CDs wurden von seinen Liedern verkauft.
An den Wänden des Museums hängen auch die
zahlreichen Urkunden von Ehrungen und Auszeichnungen, die er im Laufe seiner 70
Jahre andauernden Karriere erhalten hat. Zum Beispiel "Commandeur de la Légion
d'honneur" (Kommandeur der Ehrenlegion, 1998), "Officier de l'ordre
des Palmes académiques" (1989), "Commandeur de l'ordre national
du Mérite" (1995) oder "Commandeur de l'ordre des Arts et des
Lettres" (1982), um nur ein paar wenige zu nennen. Und auch die Stadt
Narbonne und das Departement Aude würdigten sein künstlerisches
Schaffen. So wurde der Autobahn-Rastplatz Narbonne-Vinassan nach ihm umbenannt
und mit einer meterhohen Statue des Künstlerehepaares Thierry versehen.
Am 19. Februar 2001 starb Charles Trenet im Alter von
88 Jahren in Créteil, südöstlich von Paris im Departement
Val-de-Marne. Seine Urne wurde im Grab seiner Mutter am Westfriedhof von
Narbonne beigesetzt. Auch mehr als 20 Jahre nach seinem Tod, versammeln sich
Freunde und "Fans" seiner Musik an seinem Todestag zu einer Feier auf
dem Friedhof.
Foto des Grabes von Charles Trenet
aus Wikipedia
von Harvey Kneeslapper
©uew-2023-03