Leidenschaft Okzitanien
Sehenswertes in Okzitanien
Dolmen des Fades - Dolmen der
Feen
Der Dolmen des Fades befindet sich auf einem bewaldeten
Hügel, dem "Lo Morrel dos Fados" (was okzitanisch ist und "Hügel
der Feen" bedeutet). Er liegt an der Grenze zwischen dem Departement Aude
und dem Departement Hérault und ist über die D 206A von dem Ort Pépieux
nach Siran leicht zu erreichen. Die Dolmen sind gut ausgeschildert und über
einen kleinen Fußweg erreichbar.
Als Dolmen werden prähistorische Grabkammern aus
dem Zeitalter des Neolithikum (ca. 4000 bis 3000 v. Chr.) bezeichnet. Sie
bestehen aus senkrecht aufgestellten Steinen, die einen Gang bilden, und einen
oder mehreren darauf ruhenden Steinplatten, den sog. Tafeln. Sie waren mit Erde
und Steinen bedeckt, um einen kleinen Hügel, den sog. Tumulus, zu
errichten.
Der als Galeriegrab bezeichnete Dolmen des Fades ist
mit seinen 24 Metern Länge die größte derartige Grabstätte
in ganz Südfrankreich. Das gangförmig angelegte Grab mit einer Höhe
von ca. 2,50 Metern ist in drei Bereiche unterteilt: den Eingangsbereich in Form
eines Ganges, einer Vorkammer und der eigentlichen Grabkammer. Die ca. 6 Meter
lange Vorkammer ist mit einem Deckstein aus Kalkstein bedeckt, die nach Schätzung
von Fachleuten zwischen 25 und 30 Tonnen wiegt. Er muss wohl aus einer
Entfernung von ca. 2 Kilometern herantransportiert worden sein. Welch eine Mühe.
Umgeben ist die ganze Grabkammer von einem ca. 35 Meter langen Tumulus.
Die Grabstätte wurde bereits 1946 von lokalen Archäologen
entdeckt und dann in den 90er Jahren von Prof. Jean Guilaine vom Collège
de France näher untersucht. Auf Grund von Funden bei Arbeiten auf
Weinfeldern unterhalb des Hügels schließt Prof. Guilaine auf eine
Grabstätte der Vérazien, die in dem Gebiet zwischen Hérault
und dem Ebro beheimatet waren. Er schätzt das Errichtungsdatum dieses
Bauwerks auf die Zeit um 3500 v. Chr.
Seit 1969 ist das Bauwerk als "Monument historique"
anerkannt.
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