Leidenschaft Okzitanien

Sehenswertes in Okzitanien

Rennes-le-Château

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Vierzig Kilometer südlich von Carcassonne, am Ortsende von Couiza, führt eine kleine, schmale, steile und kurvenreiche Straße nach Rennes-le-Château. Von hier hat man einen außergewöhnlichen Panoramablick in alle Himmelsrichtungen, zu den Pyrenäen, man erahnt das Mittelmeer und blickt in die Hügelkette des Corbières und des Katharerlandes.

Rennes-le-Château
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Rennes-le-Château besitzt nicht nur eine sehr geschichtsträchtige Vergangenheit, sondern eine besonders mystische Ausstrahlung und ist voller Geheimnisse. Das liegt hauptsächlich an der Geschichte des Abbé Bérenger Saunière und seiner "Haushälterin" Mme Dénarnaud.

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1885 wird Saunière Gemeindepfarrer. Schon nach kurzer Zeit beginnt er mit der Renovierung der Dorfkirche Sainte Marie-Madeleine und mit umfangreichen Baumaßnahmen wie dem Turm Magdala, in dem er eine aufwendige Bibliothek einrichtet, einer Orangerie (Glashaus), einem exclusivem Aussichtsrundgang, einem parkähnlichen Wandelgarten und einem aufwendigen Wohnhaus, der Villa Bethania nebst Privatkapelle.

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Die Orangerie an einem Ende des Aussichtsrundgangs

Der Turm Magdala mit Bibliothek am anderen Ende des Aussichtsrundgangs

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Bei solch aufwendigen Baumaßnahmen stellte und stellt sich auch noch heute die Frage, woher ein kleiner Dorfgeistlicher die ungeheuren Geldsummen, die diese Bauten kosteten, her hatte. Und hier kommt das Mystische ins Spiel. Hat er einen Schatz gefunden? Vielleicht den der Westgoten, die früher einmal Eigentümer dieser Region waren? Oder hat er gar den Schatz der Templer entdeckt oder den Heiligen Gral? Eine andere Vermutung ist, dass er die Urschrift des Christentums gefunden hat und der Vatikan dafür ein enormes Schweigegeld gezahlt hat. Man weiß es bis heute nicht. Als Saunière starb vermachte er sein Geheimnis seiner Haushälterin, die sein Werk fortführte und das Geheimnis schließlich mit ins Grab nahm. Das führte natürlich dazu, dass unzählige Abenteurer und Hobbyarchäologen sich auf die Schatzsuche begaben und halb Rennes-le-Château umgruben. Heute ist das streng untersagt und ein Schild am Ortseingang weist ausdrücklich darauf hin: "LES FOUILLES SONT INTERDITES SUR LE TERRITOIRE DE LA COMMUNE DES RENNES-LE-CHATEAU".

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Besondere Aufmerksamkeit verdient die kleine Kirche "Sainte Marie-Magdaleine" mit ihren interessanten Steininschriften (wie z.B. "Terribilis est locus iste", was soviel heißt wie "Dieser Ort ist schrecklich") über dem Eingang, dem eindrucksvollem Altar und den vielen Gemälden und Ausschmückungen. Ist der Teufel am Eingang der Kirche, der das Weihwasserbecken trägt, vielleicht ein heimlicher Hinweis?

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Heute wird der kleine Ort mit seinen netten Boutiquen, in denen man alles kaufen kann, was an die mystische Geschichte erinnert, vor allem unzählige Bücher und Bildbände, seinen Restaurants und schattigen Gärten und Terrassen, in denen man über die Rätsel des Abbé diskutieren kann, von zahlreichen Besuchern aus aller Welt heimgesucht.

Und auch das ist seltsam: Am 23. April 2017 zerstörte, eine wohl religiös motivierte Frau mit einer Axt die Statue des Teufels Asmodée am Eingang der Kirche, indem sie ihm den Kopf abschlug. Heute ist die Figur aber wieder restauriert.

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Weitere Informationen über diesen mystischen Ort findet man auf der Homepage der Gemeinde Rennes-le-Château.

Anmerkung: Der "Weltuntergang"

Von Rennes-le-Château hat man einen wunderbaren Blick auf den 12 km entfernt liegenden "Pic de Bugarach", den mit 1230 m höchsten Berg im Corbières. Jenem Ort, der der einzige sein sollte, an dem der Weltuntergang überlebt werden könne. Am 21. Dezember 2012 endete der historische Maya-Kalender und damit auch das Bestehen der Welt. Auf dem Berg würden laut Aussagen von Esotherikern und vieler Internetseiten von Apokalyptikern aus der ganzen Welt Außerirdische landen und die Auserwählten retten. Man müsse nur da sein. Ein riesiges Thema für die Presse und nicht nur für die französische. Schon Wochen vorher schrieben sich Journalisten die Finger wund. Kein Medium, egal wo, wollte darauf verzichten. Bis zu 100 000 Menschen, so schrieben, auch seriöse, Zeitungen, würden für dieses Event im Dezember in Bugarach erwartet. Das wurde nicht nur für die Einwohner besorgniserregend, auch die französische Regierung ergriff Maßnahmen. Es wurde eine Sperrzone von 45 Quadratkilometern um Bugarach eingerichtet, wo alles verboten wurde: Camping, Versammlungen, Wanderungen, Partys, Überflüge usw. Die Präfektur mobilisierte Hunderte von Polizisten, die dies kontrollieren und einen möglichen kollektiven Selbstmord, wenn Weltuntergangsjünger nicht gerettet würden, verhindern sollten. 250 Journalisten aus der ganzen Welt hatten sich für dieses Datum eine Akkredierung besorgt und warteten vor Ort auf das Geschehen. Aber vergebens, nur wenige an den Weltuntergang Glaubende hatten sich - oft schon Wochen vorher in den Wäldern und Höhlen versteckt - an diesem Tag eingefunden und warteten - gottseidank vergebens - auf den Weltuntergang. Aber Bugarach wurde weltberühmt und noch Jahre reisten Besucher aus aller Welt an, um diesen mystischen Ort zu besuchen.

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