Leidenschaft Okzitanien

Sehenswertes in Okzitanien

Collioure

Collioure
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Collioure

Einer der schönsten Orte an der Küste von Okzitanien ist sicherlich Collioure. Das kleine katalanische Städtchen mit seinen ca. 2500 Einwohnern, bekannt durch seine Maler (Matisse, Derain, Dufy ...) und seine Fischverarbeitung (Sardellen - frz. anchois), liegt ganz im Westen von Okzitanien am Fuße der Pyrenäen, ca. 20 km von der spanischen Grenze entfernt an der Côte Vermeille.

Collioure
Collioure
Collioure

Der malerische Ort lädt ein zu einem Spaziergang durch die engen Gassen mit schönen, kleinen Geschäften, Bars und Restaurants im Quartier du Mouré. Sehenswert sind das "Château Royal" aus dem 13. Jahrhundert, einst Sommerresidenz der Könige von Mallorca. Der französische Baumeister Vauban baute dieses Schloß nach dem sog. Pyrenäenfrieden im Auftrag des französischen Königs zu einer eindrucksvollen Festung aus.

Collioure
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Wahrzeichen der Stadt Collioure ist die Kirche "Notre-Dame-des-Angers". Der runde Turm mit dem rosafarbenen Dach war früher der Leuchtturm des Hafens, heute dient er als Glockenturm. Im Inneren der Kirche findet man zahlreiche geschnitzte und mit Gold verzierte Altare aus der Barockzeit, insbesondere das Altarbild des Hochaltars, das von dem katalanischen Künstlers Joseph Sunyer gestaltet wurde. Des weiteren verfügt die Kirche über einen außergewöhnlichen Reichtum an Reliquien und religiösen Kunstschätzen und eine außergewöhnliche Innenarchitektur.

Collioure
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Einer Legende nach erlitt der Heilige Vinzenz auf der kleinen, mit dem Festland verbundenen Insel im Jahr 303 den Märtyrertod. Ihm zu Ehren wurde um 1700 die St.-Vincent-Kapelle erbaut. Heute ein beliebter Ort für einen kleinen Abendspaziergang entlang der Festungsmauern bis zur Kapelle.

Collioure
Collioure
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Berühmt und ein Anziehungspunkt für zahlreiche Touristen für einen Besuch in Collioure sind aber die Maler, die das außergewöhnliche Licht und die Klarheit der Farben, vor allem das schillernde Blau des Himmels und des Meeres faszinierte. 1905 ließ sich Henri Matisse in dem Ort nieder und begann mit seiner Malerei, schnell folgten ihm andere Künstler wie Derain, Dufy, Chagall, Picasso, Marquet ..., die ebenfalls von diesem Ort und dem besonderen Licht inspiriert wurden. Matisse soll den Satz "Es gibt in Frankreich keinen blaueren Himmel als den von Collioure" geprägt haben. Ihre Bilder wurden anfangs von den Kunstkritikern "zerrissen", die sie als die Wilden, die "fauves", bezeichneten. Heute kann man auf den Spuren dieser Künstler wandeln. Im Ort gibt es den "Chemin du Fauvisme", ein Rundweg mit 19 Reproduktionen von Matisse und Derain, die genau an dem Ort stehen, wo die beiden ihre Bilder gemalt haben. Informationen und Ausstellungen findet man im Maison du Fauvisme.

Collioure
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Heute stellen Dutzende von Hobbykünstlern täglich ihre Staffeleien an den schönsten Plätzen von Collioure auf und lassen sich von der Schönheit des Ortes inspirieren. Dementsprechend viele Kunstgalerien, Ausstellungsorte und Läden mit Handwerkskunst sind im gesamten Ort zu finden und ziehen die Kunstinteressierten und Touristen an.

Collioure
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Erwähnenswert ist auch noch die "Hostellerie des Templiers", ein Hotel und Restaurant, in dem die bekannten Künstler gewohnt bzw. gespeist haben. Da sie aber zu Lebzeiten über wenig Bares verfügten, bezahlten sie ihre Zeche mit ihren Bildern. Jedes freie Stückchen Wand von der Bar, über die Flure bis zum Treppenhaus sind deswegen mit den Gemälden (leider nicht mehr im Original) behängt. Aber dennoch sehr sehenswert.

Collioure
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Eine besondere Spezialität aus Collioure sind die Sardellen, die man früher massenhaft im Meer vor Collioure fangen konnte (heute sind diese Fischschwärme fast verschwunden, so dass man zunehmend auf Sardellen aus Spanien bzw. Südamerika zurückgreifen muss) und die in dem Ort verarbeitet werden. Diese Tradition geht zurück ins Mittelalter, als Ludwig XI. Collioure von der Salzsteuer befreite, um das Einsalzen der "Anchois" zu fördern. Früher gab es über 30 Betriebe, die sich auf die Verarbeitung der Sardellen spezialisiert hatten. Heute sind davon in Collioure nur noch 2 Betriebe (Anchois Desclaux und Anchois Roque) übriggeblieben, die diese Handwerkskunst hochhalten, das Wissen weitergeben und das Qualitätssiegel IGP (Indication Géographique Protégée) verteidigen.

Anchois de Collioure
Anchois de Collioure
Anchois de Collioure

Dazu müssen die Sardellen im Gemeindegebiet von Collioure in Fässer eingesalzen und zwischen drei und zwölf Monate reifen. Danach werden die weichen und zarten Filets, ebenso wie ganze Fische in Handarbeit traditionell in Gläser gefüllt und verpackt. Sie sind auf der ganzen Welt beliebt und begehrt. Es gibt sie in drei verschiedenen Formen: im Ganzen in Salz, als Filets in Salzlake und als Filets in Öl. Eine Besichtigung und Führung durch die Produktionsstätten und eine Verkostung ist ein Erlebnis.

Und hier noch drei Luftaufnahmen von Collioure, die bei einem Flug entlang der okzitanischen Küste entstanden sind.

Collioure
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Weitere Informationen erfährt man auf der Homepage der Gemeinde Collioure.

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