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Le Salin de L´île Saint-Martin - Die Saline von Gruissan

Salin de Gruissan
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Eine der ältesten Schätze der Küstenregion Südfrankreichs ist sicherlich das Salz. Nicht umsonst wurde es auch als das "weiße Gold" bezeichnet. Hier treffen alle die Bedingungen zusammen, die für die Gewinnung von Meersalz notwendig sind: Große Hitze im Sommer, geringe Niederschläge, starker Wind, der die Verdunstung beschleunigt und ein relativ flaches Meer in Küstennähe.

Aus der Römerzeit ist belegt, dass zuerst in Aigues-Mortes und später die ganze Küste entlang bis zur spanischen Grenze, Salinen angelegt wurden. Später im Mittelalter erzielten die Erzbischöfe der Region und andere hohe Würdenträger wie der Vicomte von Narbonne durch den Salzhandel und die Salzsteuer ("gabelle") große Einkünfte.

1911 begann die "Groupe Salins", auch heute noch ein internationaler Salz-Multi, mit der wirtschaftlichen Nutzung der drei Salinen im Departement Aude (Sainte-Lucie, La Palme und Saint-Martin). Vor allem die Fischer, die Schlachter und die Gerber waren Abnehmer des Salzes, aber auch zunehmend die Agrar- und die chemische Industrie bis hin zur Salzstreuung auf winterliche Straßen.

Salin de Gruissan
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2010 stellte das Unternehmen wegen Unrentabilität die industrielle Produktion von Salz ein. Daraufhin interessierten sich Bürger um die Aktiengesellschaft Someval ("Societé méditerranéenne de valorisation des lagunes") und ihren Salzmeister ("Saunier") für das Gelände und schlossen 2011 mit der Gemeinde Gruissan einen über 30 Jahre laufenden Pachtvertrag für ein ca. 400 ha großes Gelände zwischen dem Meer und der Insel Saint-Martin ab. Dabei stand vor allem der Erhalt der ökologischen Vielfalt und die Bewahrung und der Schutz der Natur im Vordergrund, zusammengearbeitet wird auch heute noch mit den Organisationen "Parc naturel régional de la Narbonne en Méditerranée" und LPO ("Ligue pour la Protection des Oiseaux").

Ein Teil des Geländes (ca. 15 ha) wird auch heute noch zur Salzproduktion nach althergebrachter Methode genutzt, in einem Teil werden Austernzucht und Algenproduktion betrieben, der größere Teil aber dient dem Schutz der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren und als Brachflächen für Zugvögel.

Salin de Gruissan
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Das Mittelmeer ist Salzwasser. Zwischen 36 und 38 g Salz pro Liter sind im Wasser an der Küste Südfrankreichs gelöst. Die Gewinnung des Meersalzes geschieht nach einem genauen System. Zunächst wird das Meerwasser das ganze Jahr über ein Rohrleitungssystem von mehr als 30 km Länge in die vorbereiteten Bassins gepumpt. Es ist Aufgabe des "Sauniers", des Salzmeisters, dieses Vorgehen zu überwachen, zu kontrollieren und zu steuern, durch Verlangsamen oder Beschleunigen oder Absperren des Wasserzulaufs. Ziel ist immer, einen möglichst hohen Salzgehalt des Wassers in den Becken zu bekommen.

Dann übernimmt die Natur die weitere Aufgabe. Wind und Sonne verdunsten langsam das Meerwasser bis in den Becken nur noch eine sehr salzhaltige Lösung übrigbleibt, die sog. Sole. Der Salzgehalt liegt jetzt bei ungefähr 200 g pro Liter.

Der Salzmeister entscheidet dann, wann diese Konzentration in die sog. Kristallisatoren gepumpt wird. Hier wird die Verdunstung des Rest-Wassers beschleunigt und das Salz beginnt zu kristallieren.

Dieser gesamte Vorgang findet in der Zeit von April bis August statt, in der Zeit also, wo die geringsten Niederschläge im Mittelmeerraum zu erwarten sind. Für die beeindruckende Farbe des "Salzwassers" (hell- bis dunkelrosa, fast violett) sind winzig kleine Algen verantwortlich, die Karotin produzieren.

Salin de Gruissan
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Im September wird "geerntet", wenn sich eine ca. 10 cm dicke Salzschicht gebildet hat. Die Ernte erfolgt in Handarbeit mit hölzernen Schaufeln, den sog. "Pellegrains", und wie früher wird es in Körben aus Kastanienholz ("Banastes") oder Schubkarren gesammelt. Es wird auf Haufen ("Camellas") geschüttet, man lässt es auf den Salztischen noch einmal abtropfen, anschließend wird es gereinigt, gesiebt, gemahlen und in Säcke verpackt. In der Saline von Gruissan erntet man jedes Jahr ca. 15 000 Tonnen Salz (für Industriezwecke), 200 Tonnen Speisesalz und ca. 30 Tonnen das begehrte und berühmte "Fleur de Sel".

"Fleur de Sel" wird vor allem am späten Abend oder in den frühen Morgenstunden mit der Hand geerntet. Man bedient sich dabei oft eines speziellen Arbeitsgerätes, der sog. "Lousse", um das Salz behutsam aufnehmen zu können. Wegen des warmen Windes kristalliert das Salz an der Oberfläche schneller als weiter unten. Es muss sehr vorsichtig behandelt werden, um die Körnung nicht zu zerstören. Da es nicht mit dem Boden in Berührung gekommen ist, bleibt es weiß (manchmal auch rosa wegen winziger Algen). Es hat einen höheren Gehalt an Mineralien, Magnesium und Kalzium und einen feineren, milderen Geschmack als herkömmliche Speisesalze. Da die Ernte des "Fleur de Sel" viel aufwendiger ist, als die normale Salzernte und da auch die Menge viel geringer ist, ist es dementsprechend teuer, wird aber gerne in der feinen Küche, oft auch nur als "Dekoration", verwendet. Früher war es das Privileg des Salzmeister, diese Ernte für sich zu verwenden.

Salin de Gruissan
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Den ganzen Vorgang der Salzherstellung und -gewinnung bekommt man bei einer eindrucksvollen Führung (ca. eineinhalb Stunden Dauer) durch die Salinen von einem Saunier erklärt. Er weist auch auf die zahlreichen teilweise geschützten Salz-Pflanzen wie Strandfieder, Queller, Salzmelden, Schlickgras, Saladelle usw. und die zahlreichen Vögel und Tiere hin, wie Seeregenpfeifer, Säbelschnäbler, Schnepfen und natürlich auch auf die zahlreichen Flamigos.

Salin de Gruissan
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Bei einem Besuch in am Rande der Salinen gelegenen "Ecomusée" (der Eintritt ist kostenlos) kann man alles und noch viel mehr in Ruhe mit Hilfe von Filmen, Schautafel und altem Anschaungsmaterial sehen. Man erfährt den Unterschied zwischen den alten Methoden und den modernen Produktionsverfahren und die Fachbegriffe, die auch heute noch Bedeutung haben.

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Daneben gibt es eine Boutique in der man verschiedene aromatisierte Salze und natürlich auch das "Fleur de Sel" ebenso kaufen kann, wie Salzprodukte für die Körperpflege und für die Entspannung. Und auch eine große Auswahl an regionalen Weinen und anderen Produkte aus der Gegend sind hier erhältlich.

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Für das kulinarische Wohl gibt es bei der Saline "La Combuse du Saunier", ein Restaurant für Fischspezialitäten, Meeresfrüchte und natürlich die Huitres (Austern) von Gruissan. Mit herrlichem Blick auf die Salinen kann man überdacht zum Schutz vor der starken Sonne es sich so richtig gut gehen lassen. Und wem das noch immer nicht reicht, der kann auf "La terrasse du salin", einer Cocktail- und Eisbar direkt daneben, einen tollen Panoramblick auf die Salzfelder und die Pyrenäen am Horizont geniesen.

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Weitere Informationen u.a. zu Öffnungszeiten, Führungen ... der Saline von Gruissan findet man hier .

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