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Sorry, aber jetzt höre ich schon den Aufschrei der Moral- und Gesundheitsapostel, weil der Konsum von Wein so verharmlosend dargestellt wird. Richtig, Alkohol ist gefährlich, sehr gefährlich sogar. Aber ich möchte doch zu bedenken geben, dass es einen Unterschied gibt zwischen Mißbrauch und Gebrauch. "Uti non abuti - gebrauche, mißbrauche nicht". Und auch Goethes Leibarzt Dr. Hufeland schließen wir uns aus Überzeugung an: "Der Wein erfreut des Menschen Herz, aber er ist keine Notwendigkeit zu Leben ... ja, er kann sogar das Leben eher verkürzen, wenn er zu häufig und in zu grossen Mengen getrunken wird. Wenn er daher nicht schaden und ein Freund des Lebens werden solle, so muss man ihn nicht täglich und nie im Übermaß trinken, je jünger, je weniger. Am besten ist es, wenn man den Wein als die Würze des Lebens betrachtet und ihn vor allem auf Tage der Freude und Erholung, auf die Belebung eines freundschaftlichen Zirkels aufspart."Auch wir haben schon alkoholfreien Rotwein gekauft und probiert (siehe Foto links). Aber er schmeckt uns halt nicht und so trinken wir lieber den richtigen Wein, bewußt und in Maßen. (Über die unbestrittene gesundheitliche Wirkung von Rotwein dann später.) |
Übrigens gilt in Frankreich schon seit vielen Jahren das Verbot von Alkoholwerbung im Fernsehen und im Kino. In fast allen anderen Medien, auch dem Internet, ist die Werbung für Alkohol nur mit Einschränkungen und dem Hinweis: "L`abus d`alcool est dangereux pour la santé, a consommer avec modération." (übersetzt ungefähr: "Übertriebener Alkoholgenuss ist gefährlich für die Gesundheit, mit Mäßigung zu gebrauchen.") erlaubt ("Loi Evin"). Auf Flaschen mit Alkohol muss zusätzlich das nebenstehende Piktogramm für schwangere Frauen abgedruckt sein. |
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Ende August. Mit Freunden aus Deutschland sitzen wir nachts gegen Mitternacht noch immer auf der Terrasse in einem kleinen Dorf im Corbières, gutgelaunt, von dem hervorragenden Wein aus der Nachbarschaft bestens angetan, zufrieden mit Gott und der Welt und sich selbst und dankbar für den guten Tropfen im Glas. Plötzlich zerreißt das Aufheulen eines Motors die Stille der Nacht, unten im Dorf hört man Autotüren schlagen, noch ein starker Motor wird angelassen, das Brummen vieler Motoren durchdringt die Nacht. Erschrocken schauen uns unsere Freunde an, als das Motorengeräusch immer lauter wird und zwei große, hell erleuchtete Ungetüme begleitet von mehreren Traktoren und einigen PKWs an unserem Grundstück vorbeituckern und in den Weinfelder hinter unserem Haus verschwinden. "Was war jetzt das?" fragt Rainer, sichtlich irritiert. Schnell können wir unsere Freunde aufklären: Die Weinernte hat begonnen! Jetzt, genau jetzt, ist der richtige Zeitpunkt, ist die richtige Temperatur und die richtige Luftfeuchtigkeit um die ersten Weißwein-Trauben zu ernten. Und das mitten in der Nacht! Keine Zeit für die Weinbauern und ihren Familienangehörigen zu schlafen, denn jetzt wird das Ergebnis der Arbeit der letzten Monate eingefahren. Wir stoßen mit einem letzten Glas auf die fleißigen Weinbauern an, begleitet vom sanften Brummen der Erntemaschinen in den Weinfeldern. "Wie froh, dass ich kein Weinbauer bin und jetzt ins Bett gehen kann, gute Nacht!" verabschiedet sich mit leicht schwankendem Gang Rainer. |
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